VELOKITCHEN, SOUNDKITCHEN UND CO.

Die Dortmunder VeloKitchen und das ICFF

 

Keine Fahrrad-Aktivist_innen sind so eng mit dem ICFF verknüpft wie die der VeloKitchenDortmund. Einer ihrer Ausgangspunkte ist das 5. ICFF im Jahr 2010: Auf dem zweiten Platz des Festivals landet der Film „bikekitchen – a filmic approach“ von Barbara Sas und David Paede, ein Film aus Österreich über die Fahrradküche in Wien: Dort hilft man bei der Fahrradreparatur, baut verrückte Fahrrad­konstruktionen, (selbst)verwaltet die Werkstatt, und abends wird gemeinsam gekocht. Die Wiener Fahrradküche bildet einen der Ursprünge der weltweiten bikekitchen-Bewegung.

 

Der Film inspiriert die anwesende Fahrradszene des Ruhrgebiets: eine Delegation reist nach Wien, um sich ein Bild zu machen. Kurz danach wurden Aufrufe gestartet, um gleichgesinnte Mitstreiter_innen zu finden, die nicht lange auf sich warten ließen. Ein Unterstützer der VeloKitchen stellte spontan eine leere Ein-Zimmer-Wohnung sowie eine Doppelgarage unentgeltlich zur Verfügung. Die VeloKitchen Dortmund war geboren – im April 2011 feierte sie ihre große Einweihungsfeier!

Seit ihrer Gründung unterstützt die Dortmunder VeloKitchen das ICFF durch ein exzellentes, streng veganes Buffet für die Zuschauer/innen der Herner Ausgabe des Festivals.

 

Urban Bike Art by Friedbert Rogge

Seit vielen Jahren zeigt das ICFF seine schönen skurrilen  Fotoinstallationen: Fahrrad-Photographie von Friedbert Rogge ist ein fester Begleiter des ICFF. „Sad Saddles“ oder „Lost Locks“ zum Beispiel. Oder „Caroline in front of gumball machines“.

 

An den Turntables des Festivals: DJ Mono

Historisches Gespräch mit DJ Mono, 2. Oktober 2010

ICFF: Schöne Klänge in Mono haben wir 2009 gehört. Welche Schippe legst Du dieses Jahr drauf?

DJ Mono:Immer die gleichen Fragen. Immer höher, schneller, weiter. Mich ödet dieser spätkapitalistische Wachstumswahn an. Auch das ICFF droht mentales Fett anzusetzen. Die Pölsterchen sind schon zu sehen.

ICFF: Mentale Diät, Bio-Eis und Homöopathie für Haustiere sind auch nicht gerade originell…

DJ Mono: Wir müssen uns fragen: „Haben wir unsere Ideale zu billig an den schnöden Mammon verkauft?“ Die Anwort lautet: Dreimal ja. Ich werde deswegen an diesen besonderen Abend ein unmißverständliches musikalisches Zeichen gegen diesen Trend setzen. Die Gemütlichkeit muss aufhören, das geistige Fett wieder abgeschwitzt werden. Dafür werde ich das Haus rocken, bis der Sandmann kommt, weil wir definitiv keine neuen Helden brauchen!

 

ICFF: Wir freuen uns auf die Therapie!

DJ Mono: Viele werden dann fragen: „Ist der MONOtheismus der einzig seligmachende Weg aus dieser Krise? Ich aber sage: „Ich weiß es nicht, möglicherweise führt er direkt in die nächste hinein. Aber ein Leben in Stereo kann ich mir kaum noch vorstellen.“